Also gab es doch ein Drehbuch?
Ja, ganz klassisch, mit Dialogen und allem drum und dran. Aber ich habe es niemandem
gegeben. Das war nur für den Notfall. Falls alles schief läuft. Damit ich dann einen roten
Faden hätte.

Warst du dann selbst überrascht davon, wie dein Film jetzt endet?

Ich war schockiert, als wir den Schluss gedreht haben. Das war auch die einzige Szene, bei
der ich die Schauspieler darum gebeten habe, sie zu wiederholen, und zwar anders.

Inwieweit war das Ganze denn überhaupt steuerbar?
Die äußeren Bedingungen waren natürlich durch die Situation der Konzert-Tournee, die ja
real stattfand, immer vorgegeben, also Städte, Clubs, Fahrten im Tourbus. Und ich habe
Nebenrollen mit Schauspielern besetzt, was die Hauptdarsteller aber nicht wussten. Es gibt
zum Beispiel eine Szene, da treffen sie einen alten Seemann in einer Kneipe, der von
seinem traurigen Leben erzählt, von seiner großen Liebe und wie sie ihm verloren ging.
Heike, Florian und Jürgen dachten, der wäre echt.

In dieser Szene reagieren alle sehr emotional. Heike Makatsch verlässt weinend den
Raum. Das sind also echte Reaktionen?
Das sind echte Reaktionen, aber natürlich sind das auch immer Reaktionen der Figuren, die
Heike, Florian und Jürgen spielen, das darf man nicht vergessen. Heike weint als Ellen. Als
Ellen reagiert sie auf das Leben um sie herum, von dem sie annimmt, dass es echt ist, was
es aber nicht immer ist.

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